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Die Uhr tickt: Bis 2026 sind Energieversorger gesetzlich verpflichtet, einen Transformationsplan für ihre Wärmenetze vorzulegen. Thüga unterstützt ihre Partnerunternehmen dabei.
Grundsätzlich lässt sich die Transformation der Wärmeversorgung in drei Phasen einteilen: 1. Planung, 2. Umsetzung, 3. Betrieb. „Noch befinden sich unsere Partnerunternehmen (PU) in der Planungsphase ihrer Transformation. Wir bieten aktuell daher vor allem für diese Phase Unterstützung an“, sagt Alexander Hellmann, Leiter des Thüga-Kompetenzteams Erzeugung. Mit den Stadtwerken Bad Hersfeld befindet sich ein Projekt zur Transformationsplanung auf der Zielgeraden der Phase 1 (siehe unten). Klar ist: Jedes PU benötigt einen individuellen, auf seine Gegebenheiten abgestimmte Dekarbonisierungsfahrplan. Um diese Planungsarbeit im vollen Umfang zu leisten, hat Thüga mit drei Ingenieurbüros offene Rahmenabkommen für bis zu 45 Transformationsplanungen abgeschlossen, die die PU abrufen können. „Nehmen sie dieses Angebot in Anspruch, profitieren sie sowohl preislich als auch zeitlich“, sagt Hellmann. Wie das Projekt Bad Hersfeld zeigt, arbeiten PU, Dienstleister und Thüga Hand in Hand. „Thüga hat dabei immer die gesamtwirtschaftliche Situation des PU im Blick“, betont Admir Hadzikanudic, der gemeinsam mit Thomas Deuschle das Projekt Bad Hersfeld begleitet.
Aus der Vielzahl an Energiequellen von tiefer Geothermie über Umweltwärme, Biomasse und Solarthermie bis hin zu Wasserstoff den finalen Energiemix für die Versorgung ab 2045 festzulegen, ist aus heutiger Sicht durchaus eine Herausforderung. Viele PU fokussieren sich daher zunächst darauf, „low hanging fruits“ zu ernten. Also Maßnahmen zu ergreifen, die in jedem Fall sinnvoll sind. In der Gruppe finden sich dafür vielfältige Beispiele wie der Einbau einer Wärmepumpe in die Kläranlage, der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf Biomasse oder erste Sondierungsflüge in Sachen tiefer Geothermie. Auch wenn oder gerade dort, wo in Bezug auf die Kommunale Wärmeplanung (KWP) aufgrund fehlender Landesgesetzgebung und unklarer Finanzierung noch eine gewisse Unsicherheit für die zukünftige Wärmeversorgung besteht, sollten PU in der Transformationsplanung für die Nah- und Fernwärme aktiv werden. „Aber auch für den Betrieb bestehender Wärmenetze in der Thüga-Gruppe stellen wir unser Know-how zur Verfügung“, so Hellmann. „Die voranschreitende Digitalisierung von Wärmenetzen, die wir als Thüga begleiten möchten, setzt mit einer besseren Datenverfügbarkeit erst den Grundstein für gezielte Betriebsoptimierungen.“ Auch in der immer komplexer werdenden Preislegung und Abrechnungsvorbereitung sowie bei Zertifizierungen unterstützt Thüga im Fernwärmebetrieb. Ausgeweitet wurde auch das Angebot zur Endkundenkommunikation. Georg Münnich und Stefanie Bautz aus dem Kompetenzteam Vertrieb & Marketing stellen den PU Bausteine und Muster für die Kundenkommunikation zur Verfügung.
„Unser Blockheizkraftwerk hatte seine Lebensdauer erreicht, wir mussten grünen Ersatz finden“, sagt Markus Gilbert, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Hersfeld. „Deshalb haben wir vor gut einem Jahr gemeinsam mit dem Dienstleister BCC aus Leipzig und der Thüga das Projekt Transformationsplan Fernwärmeversorgung gestartet.“ Das Ziel: einen Pfad aufzuzeigen, wie Bad Hersfeld die geforderten Dekarbonisierungs-Schritte bis 2045 gehen kann. „Für den Transformationsplan müssen bestimmte Inhalte untersucht werden“, erklärt Admir Hadzikadunic. „Als Erstes schauen wir uns die Gesamtlast und Spitzenlast des vorliegenden Wärmenetzes an.“ In Bad Hersfeld ist die Fläche klar definiert: ein ehemaliges Militärgelände, zuzüglich eines angrenzenden Geländes von EAM, eines regionalen Energieversorgers, für den die Stadtwerke Bad Hersfeld perspektivisch die Wärmeversorgung übernehmen könnten.
„Danach ermitteln wir die Potenziale erneuerbarer Energien im Untersuchungsgebiet.“ Konkret: Mit welchen grünen Erzeugungsoptionen lässt sich der Wärmebedarf bis 2045 decken? „Geothermie scheidet aufgrund von Heilwasserschutz-Auflagen und der Bodenverschmutzung des Militärgeländes aus“, sagt Gilbert. „Kombinationen von Luft-Wasser-Wärmepumpe und Biomassekessel mit einem Blockheizkraftwerk kommen sehr gut in Frage.“ Das Ergebnis von Simulationsrechnungen: Die EE-Vorgaben bis 2045 können erreicht werden. Aktuell wird untersucht, wann die Stadtwerke kurz-, mittel- und langfristig investieren müssen. Hadzikadunic: „Es ist förderlich, wenn ein PU bei einem solchen Projekt neben einem Dienstleister oder Berater die Thüga an der Seite hat, die im Sinn seines bestmöglichen Ergebnisses berät.“ Im Herbst wird dem Aufsichtsrat das erste Investitionspaket vorgestellt. Wird dies bestätigt, dauert es wohl bis 2027, bis eine Wärmepumpe oder ein Biomassekessel angeschlossen ist – und der erste Schritt zu einer grünen Wärmeversorgung getan ist. Gilbert ist zufrieden: „Wir haben sehr gut mit den Thüga-Kollegen zusammengearbeitet und sind dankbar für die professionelle Beratung.“