Typisch Thüga: Zwei Energieversorger haben erfolgreich Smart-City-Anwendungen getestet. Die Ergebnisse stehen nun als White-Label-Modelle für alle Thüga-Partnerunternehmen bereit.

Verkehrsmonitoring? Smart Parking? Energie- und Wassermanagement? Für Partnerunternehmen der Thüga genügt für alle diese Themen der Griff in eine Art Baukasten. In ihm stehen jetzt Applikationen bereit, die flexibel und skalierbar sind und als White-Label-Modell für jeden Bedarf angepasst werden können. Diese Smart-City-Plattform entstand, nachdem mehrere Pilotprojekte als Reallabor getestet und bis Frühjahr 2023 abgeschlossen wurden. „Wir haben Erkenntnisse aus allen Anwendungsfällen ausgewertet und ihren gemeinsamen Nenner als White-Label-Modell konzipiert“, sagt Florian Lieb aus dem Thüga-Kompetenzcenter Innovation. „Nun können auch Partnerunternehmen starten, die noch keine Smart-City-Erfahrung haben.“

Vom Reallabor zum Geschäftsmodell

Der Erfolg der Reallabore und der Aufbau der daraus entstandenen Smart-City-Plattform ist der engen Kooperation zweier Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe zu verdanken: Energieversorgung Mittelrhein (evm) in Koblenz und Mainova in Frankfurt. Während von evm viele Smart-City-Lösungen für Parkraummanagement, Bewässerung, Luftsensorik oder andere kommunale Anwendungen stammen, brachte die Mainova energiewirtschaftliche Anwendungsfälle wie die Fernüberwachung für Heizungsanlage ins Portfolio. Alles, was die Reallabore zum Erfolg führte, steckt jetzt als Wissen in der Plattform. „Die wichtigste Voraussetzung, die eine Kommune mitbringen muss, ist der Wille zur Digitalisierung“, hält Christian Borg-Krebs fest, Leiter Produktentwicklung Smart City bei Mainova.

Voraussetzungen für die smarte Infrastruktur

Für die IoT-Umgebungen (Internet of Things) künftiger Smart-City-Projekte zeichnet die Thüga SmartService GmbH verantwortlich, die bereits die Reallabore begleitet hatte. Natürlich müssen für jedes Smart-City-Projekt auch die organisatorischen und technologischen Voraussetzungen geschaffen werden. Beispielsweise kann der Aufbau eines lizenzkostenfreien LoRaWAN-Netzes ratsam sein oder alternativ ein Narrowband-IoT über Mobilfunkprovider – je nachdem, welche Parameter und welche Sensorik die smarte Infrastruktur benötigt.

Strategische Ausrichtung und Austausch

Das Kompetenzcenter Innovation der Thüga bleibt bei der Umsetzung von Smart-City-Projekten im Hintergrund. „Wir haben die Reallabore ins Leben gerufen. Unser Fokus ist es jetzt, die Smart-City-Plattform strategisch zu begleiten“, erläutert Lieb. Ein regelmäßiger Austausch findet über das Smart-City-Kernteam statt. Die Betreiber der Smart-City-Plattform evm und Mainova beraten Kommunen und Partnerunternehmen, bieten Strategie- Workshops an und begleiten Projekte von der Konzeption bis zur Umsetzung. So profitieren alle davon.

Plattform mit Perspektiven

Neue Erkenntnisse aus Smart-City-Projekten fließen direkt in die Weiterentwicklung der Plattform ein. Städte können sich in einer Funktion als „Schwammstadt“ für ein besseres Wasser- und Luftfeuchtemanagement vor dem Hintergrund des Klimawandels rüsten. Sie können sich aber auch als digitale Dienstleister für die Bürgerschaft – beispielsweise im Hinblick auf die älter werdende Bevölkerung – oder in einem anderen Bereich für die Zukunft wappnen. Lohnenswert ist das in jedem Fall: Eine Studie des Verbands der Internetwirtschaft prognostiziert für den Smart-City-Markt mehr als eine Verdopplung des Umsatzvolumens von 38,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 84,7 Milliarden Euro bis 2026. Vielversprechende Perspektiven für die Smart-City-Plattform.