Schwefelhexafluorid – SF6…
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„Das Verbot von SF6 wird unter anderem alle Trafostationen an allen Knotenpunkten in der Thüga-Gruppe betreffen“, sagt Sophie Boche vom Thüga-Kompetenzteam Technik. „Es ist damit für uns relevant.“ In einem Schreiben hatte die Deutsche Umwelthilfe im November letzten Jahres alle Netzbetreiber aufgefordert, nur noch SF6- und halogenfreie Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen zu bestellen. Darauf reagierte das FNN im VDE* mit einer offiziellen Stellungnahme: Man unterstütze nachdrücklich die Klimaschutzziele und arbeite an einem zügigen Übergang auf SF6-freie Technologien – doch ein sofortiger Ausstieg sei nicht möglich.
Dazu Boche: „Wir gehen davon aus, dass es einen Bestandsschutz von bestehenden Anlagen und eine Übergangszeit von fünf bis sieben Jahren geben wird.“ Die Thüga ist im Gespräch mit den verschiedenen Herstellern und wird sich dafür einsetzen, Pilotanlagen mit Alternativgasen in der Thüga-Gruppe zu platzieren. „Als alternatives Isoliermittel kann zum Beispiel reine, aufbereitete und komprimierte Luft dienen“, so Boche. „Das wird aber teurer, da technisch aufwändiger umzusetzen.“ Am Ende soll es neue Rahmenverträge für die Schaltanlagen der sekundären Verteilebene geben – also für die Trafostationen der Verteilnetzbetreiber in der Thüga-Gruppe.
Die Schaltanlagen, in denen SF6 zum Einsatz kommt, sind hermetisch abgeschlossen – wie eine „kompakte Kiste“ –, sodass kein Gas entweichen kann. Im Betrieb wird das geschlossene System nicht geöffnet, im Störungsfall muss der Hersteller kontaktiert werden. Die SF6-Schaltanlagen sind für den gesamten Lebenszyklus wartungsfrei, es tritt kein Gas aus. Am Ende der Einsatzzeit werden sie an den Hersteller zurückgesandt, der das Gas absaugt und für die Wiederverwendung aufbereitet.
*Forum Netztechnik Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.