In einem gemeinsamen Reallabor haben die Energieversorgung Mittelrhein (evm) und das Kompetenzcenter Innovation der Thüga moderne Smart-City-Lösungen für Koblenz getestet. Die „Klimastraße“ hat mehrere Anwendungen miteinander verbunden: Parkraumüberwachung, Ladeinfrastruktur, Emissions- und weitere Sensorik. Erfahren Sie in diesem Blog mehr über den Projektfortschritt, wie es in der Praxis funktioniert und wann es sich für Energieversorger lohnt.

// Update 8 // 14.02.2023 Abschluss des Reallabors Klimastraße

Die beiden Thüga-Reallabore in Koblenz und in fünf Gemeinden in Südbaden waren zwei Jahre lang Testfelder für innovative Smart City-Anwendungen. Mit Unterstützung des Thüga-Kompetenzcenters Innovation (IN) haben sie Smart City-Anwendungen pilotiert, erfolgreich betrieben und auf technische und wirtschaftliche Machbarkeit sowie Nachhaltigkeit untersucht. Getestet wurden zum Beispiel: Smart Parking, Bodenfeuchtemessung, Füllstandsmessung von Altglas- und Papiercontainern sowie Fernauslesung von Wasser- und Wärmemengenzählern. Zum Einsatz kamen verschiedene Sensoren, die mit unterschiedlicher Funktechnik ausgestattet waren, die wiederum über das Internet vernetzt sind.


Ein LoRaWAN-Bodensensor wurde im Fahrbahnbelag der Parkfläche versenkt und mit Kunstharz umgossen. So ist er vor Erschütterungen und Feuchtigkeit geschützt. © Sascha Ditscher

Weniger CO2, weniger Stress, mehr Sicherheit

In der Klimastraße in Koblenz wurden Overhead-Sensoren, die jeweils bis zu hundert Parkplätze erfassen können, an Laternen angebracht. Zusätzlich wurden Bodensensoren in die Parkbuchten eingelassen. Die Sensoren sind mit LTE- beziehungsweise LoRaWAN-Funktechnik ausgestattet. Weithin sichtbare digitale Displays zeigen aufgrund der erfassten und entsprechend aufbereiteten Daten verfügbare Parkplätze an. Überdies erleichtert die von evm entwickelte Parkplatz-App die Parkplatzsuche. Übergeordnetes Ziel von Smart Parking ist die Reduktion des Parksuchverkehrs. Dies senkt CO2-Emissionen, erhöht die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und sorgt für weniger Stress und Zeitverlust bei der Parkplatzsuche.  

„Die Akzeptanz für Smart City bei den Bürgerinnen und Bürgern ist groß, das hat uns insbesondere die Umfrage zum Smart-Parking-Projekt gezeigt“, sagt David Langner, Oberbürgermeister von Koblenz. „Daher werden wir auch nach Abschluss des Reallabor-Projektes alle Installationen weiterhin betreiben. Im Projekt ist uns noch bewusster geworden, wie wichtig der Schulterschluss zwischen uns und der evm ist. Nur gemeinsam können wir den Weg zur Klimaneutralität gehen.“

Warum es sich lohnt

„Der Markt für IoT-Anwendungen wird sich in den kommenden Jahren rasant vergrößern“, sagt Thüga-Projektleiter Florian Lieb (IN). „In diesem Markt von Beginn an als kompetenter Partner präsent zu sein, verschafft Energieversorgern ein weiteres Standbein, zusätzliche Einnahmen und
steigende Krisenresilienz.“ Es gibt zahlreiche Alleinstellungsmerkmale, die für ein Energieversorgungsunternehmen (EVU) als Umsetzer von IoT-Anwendungen sprechen:

  • Starke Vernetzung mit Kommunen
  • Erfahrung mit dem Betrieb von Infrastruktur
  • Vertrauenswürdiger und stabiler Partner vor Ort
  • Wertschöpfung in der Region (potenzieller Rückfluss zur Kommune)
  • Dekarbonisierungspotenziale in der Energieversorgung nutzen
grafische Darstellung des Vertriebskreislaufs ab Erstkontakt über Implementierung, Betrieb und Feedback-Workshop.

Wichtige Kriterien

„In der Anbahnungsphase ist mit hohen Personalkosten für die individuelle Beratung zu rechnen“, erklärt Lieb. „Außerdem natürlich mit Material- und Installationskosten. Hinzu kommen Softwarelizenzen und der Aufwand für den Betrieb und die Wartung.“ Umso wichtiger, dass IN die EVU mit ihrem Fördermittelmonitor dabei unterstützt, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Und: „Ab dem Eintritt in den Vertriebskreislauf, also ab der Implementierung des ersten Anwendungsfalls, erzielt eine Smart City-Anwendung konstant Einnahmen“, so Lieb.

Sorgfältige Entscheidung

EVU sollten die Entscheidung für Smart City- oder für IoT-Aktivitäten sorgfältig abwägen. Wichtig ist, die Angebote auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kundengruppe zuzuschneiden, also auf die Bürger:innen, die Kommune oder das Gewerbe. Von EVU-nahen Anwendungsfällen hat das Stadtwerk selbst Vorteile. Ein Beispiel ist die Fernauslesung von Wärmemengenzählern: IoT-Sensoren übermitteln deren Daten direkt an das EVU. Neben der Umsetzung der gesetzlichen Verpflichtung zur digitalen Verbrauchsvisualisierung für Kunden vermeidet dies die Anfahrt durch Personal und spart Personalkosten ein. Kund:innen profitieren von einer komfortablen Ablesung ohne Terminvereinbarung und der geringen Fehleranfälligkeit. Zum anderen können Erzeugungsprozesse optimiert werden, zum Beispiel durch eine Absenkung von Vorlauftemperatur oder eine Lastspitzenreduktion. Kommunale Anwendungsfälle wie Parkraummanagement, Luftqualitäts- oder Pegelstandsmessung sollte das EVU nur dann umsetzen, wenn die Kommune dies aktiv nachfragt oder beauftragt – und die Kosten der Implementierung trägt. Beispiel Smart Parking: Boden- und Overhead-Sensoren überwachen die Belegung des Parkraums. Die erfassten Daten werden so weiterverarbeitet, dass die Autofahrer die Anzahl verfügbarer Parkplätze über öffentliche Displays oder über eine App einsehen können. Übergeordnetes Ziel ist es, den Parksuchverkehr zu reduzieren, um CO2-Emissionen zu senken und Zeit für die Parkplatzsuche zu minimieren. Dies erhöht zudem die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer. So hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich der Klimastraße 2022 gegenüber 2019 verringert. „Durch die unterschiedlichen Standorte und Bedingungen konnten wir viele verschiedene Gesichtspunkte zu Umsetzung und Betrieb von IoT-Anwendungen sammeln“, sagt Lieb. „Diese Erkenntnisse werden wir nun in der Thüga-Gruppe weitergeben, über Webinare und über das Thüga-Extranet, um den Partnerunternehmen den Einstieg in Smart City zu erleichtern.“

// Update 7 // 14.03.2022
Schnell & einfach: Parkplatz finden mit der evm-App

Parkplatzsuche in Koblenz leicht gemacht: Mit nur einem Blick vor Abfahrt können Besucherinnen und Besucher der Innenstadt vorher planen, wo genau sie parken möchten. Das funktioniert bequem per App der Energieversorgung Mittelrhein (evm). Die Karte innerhalb der App zeigt an, wie viele und welche Parkplätze aktuell belegt oder frei sind. „Die Navigation dorthin kann direkt aus der App heraus gestartet werden“, berichtet Marcelo Peerenboom, Pressesprecher der evm. Mit dieser Funktion erweitert das regionale Energie- und Dienstleistungsunternehmen sein Angebot in Sachen smarter Verkehrsplanung um einen weiteren zusätzlichen Nutzen.

Hier gibt’s die App

Die App „meine evm“ gibt es kostenlos in den gängigen App-Stores zum Download. Nach dem Herunterladen einmalig registrieren und alle Funktionen sind nutzbar – auch das kostenlose W-LAN an verschiedenen Standorten in Koblenz und Umgebung oder die Suchfunktion für Elektro-Ladesäulen. Die Parkplatzsuche ist unter dem Menüpunkt „Smart City“ zu finden und kann über die Stern-Funktion als Favorit gespeichert werden.

// Update 6 // 02.03.2022
Live-Datenanzeige im Frontend

Bürgerinnen und Bürger können nun die Smart City-Anwendungsfälle in Koblenz live verfolgen – und für sich nutzen. Das neue Frontend dient als grafische Benutzeroberfläche und visualisiert die durch die verschiedenen Sensoren gesammelten Daten. Interessierte können so über anschauliche Grafiken die Parkplatzauslastung, Müllfüllstände und Bewässerungsbedarf der Pflanzen in Echtzeit einsehen. Die generierten Messwerte ermöglichen in Verbindung mit einer interaktiven Karte die Anzeige freier Parkplätze sowie die bedarfsorientierte Optimierung von Einsätzen zum Beispiel der Müllabfuhr. Ziel des Frontends ist es, Smart City greifbar und erlebbar zu machen sowie den Menschen den direkten Mehrwert aus den erhobenen Daten zu bieten.

Das neue Frontend ermöglicht die Erweiterung um zusätzliche Anwendungsfälle und Darstellungsoptionen und kann für weitere Kommunen (fast) beliebig angepasst werden. Erkunden Sie selbst die Funktionen des Frontend hier: Klimastraße evm

// Update 5 // 07.09.2021

Parkplatz-Anzeige in Echtzeit? Läuft!

Seit August sind drei Anzeigetafeln am Peter-Altmeier-Ufer in Koblenz in Funktion und zeigen Parkplatzsuchenden freie Parkplätze in Echtzeit an. Smart Parking ist ein Anwendungsbereich im Reallabor „Klimastraße“ in Koblenz.

Eine Tafel ist an der Abzweigung von der Schlachthofstraße angebracht, eine weitere von der Altstadt aus kommend. Zudem zeigt eine Rundanzeige auf dem Parkplatz selbst an, ob sich die Einfahrt auf den Parkplatz lohnt. „Autofahrer können die Anzahl der freien Parkplätze und auch die der Behindertenparkplätze bereits vor der Einfahrt bequem sehen“, so Kathrin Laymann, evm-Projektverantwortliche. „Wir erhoffen uns anhand der Informationen, die wir im Rahmen des Pilotprojektes Smart Parking erhalten, den Parkplatzsuchverkehr in Koblenz zu reduzieren.“ Das Projekt umfasst zwei stark frequentierte Parkbereiche in der Stadt Koblenz. Neben dem Peter-Altmeier-Ufer wurden in der Löhrstraße Sensoren verbaut. Auch hier ist die Freischaltung der Anzeigentafel bereits in der Vorbereitung.




Praktisch: Die neuen Digitalen Anzeigen in Echtzeit lassen auf einen Blick erkennen, ob sich die Fahrt zum Parken am Peter-Altmeier-Ufer lohnt. Foto: Uschner/evm

In den vergangenen Monaten hatte die evm bereits rund 50 LoRaWAN-Bodensensoren verbaut und 13 Overheadsensoren in Laternen zur Parkraumüberwachung angebracht. Sie erkennen, ob ein Parkplatz belegt ist und übermitteln die Daten, die über die Anzeigetafeln für die Parkplatzsuchenden sichtbar werden.

Verkehrszähler belegen Wirksamkeit

Doch bringt das Smart Parking-Projekt in der Koblenzer Innenstadt den gewünschten Erfolg? Reduziert sich der Parksuchverkehr, sind eventuell sogar mehr Fahrräder am Start? Aufschluss darüber sollen Verkehrszähler bringen, die am Peter-Altmeier-Ufer und in der Löhrstraße angebracht werden. Sie arbeiten mit Radartechnologie. Die Verarbeitung der reflektierten Radarsignale erfolgt im Sensor. Dieses Signal greift dann das LoRa-Netz ab und verarbeitet die Daten. Diese werden den Bürgerinnen und Bürgern im Laufe des Projekts sowohl vor Ort an zwei Touchis als auch auf der evm-Website zugänglich gemacht.

// Update 4 // 07.06.2021

Die Klimastraße in Koblenz aus der Vogelperspektive

Eine Animation aus der Luft zeigt, welche Anwendungsfälle in der Klimastraße in Koblenz bereits umgesetzt und welche noch geplant sind. Anschaulicher geht’s nicht. Sehen Sie selbst!

Kommen Sie mit auf einen Flug durch die Löhrstraße in Koblenz und erfahren Sie mehr über Anwendungsfälle, die dort ausgetestet werden, wie zum Beispiel:

  • Laternenladen: Aufbau von leistungsfähiger Ladeinfrastruktur für E-Autos an bestehenden Lichtmasten und Stromleitungen
  • Smart Parking: Echtzeit-Anzeige freier Parkplätze an der Straße mithilfe von Overhead- und Bodensensoren (Datenkombination von LTE-Technik und LoRaWAN)
  • Luftqualität: Messung der Emissionswerte durch Umweltsensorik (Übertragung durch LoRaWAN)
  • Internet der Dinge: Weitere Anwendungsfälle, zum Beispiel Messung von Bodenfeuchte zur optimalen Bewässerung (Übertragung durch LoRaWAN)
  • Dynamische Informationsanzeige: Visualisierung der erhobenen Daten für Bürgerinnen auf Informationsdisplays
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// Update 3 // 12.04.2021

Smart Parking-Umfrage: 70 Prozent für innovative Sensortechnik

530 Koblenzerinnen und Koblenzer nahmen an der Smart Parking-Umfrage der Energieversorgung Mittelrhein (evm) teil. Rund 70 Prozent befürworten die Nutzung innovativer Sensortechnik, um den Parksuchverkehr zu reduzieren. Die digitalen Displays sind nun montiert und zeigen demnächst die freien Parkplätze an.

„Wir wollen unser Reallabor-Projekt Klimastraße transparent machen und die Bürgerinnen und Bürger möglichst früh einbeziehen“, sagt Kathrin Laymann, Projektleiterin für Smart City Förderprojekte in Koblenz bei der evm. „Schließlich soll eine Smart City ihnen ja den Mehrwert bringen.“ Über 530 Personen hat die evm mit ihrer anonymen Online-Umfrage erreicht. Sie schilderten ihre Wahrnehmungen zur Parkplatz-Situation in der Koblenzer Innenstadt. Bei den Befragten, von denen 90 Prozent ein eigenes Auto mit Verbrennungsmotor besitzen, steht das Thema Mobilität hoch im Kurs.  

Handlungsbedarf beim Parkraum

Die Mehrheit der befragten Personen sieht beim Parkraum und beim Fahrradverkehr in Koblenz den größten Handlungsbedarf. Sie ist der Meinung, dass sich die Suche nach einem Parkplatz in der Löhrstraße durch das gezielte Einsetzen moderner Sensorik optimieren und vereinfachen lässt.hfhfhfhf

Die Hälfte der Befragten formuliert es drastisch: „Parkplatzsuche in der Löhrstraße ist der Horror!“. 80 Prozent versuchen nie oder selten, dort einen Parkplatz zu finden. Wenn es doch jemand „wagt“, so benötigt er mehr als fünf Minuten, in einem Viertel der Fälle sogar mehr als 15 Minuten. Generell interessiert sich der Großteil der Befragten für die digitale Stadtentwicklung und Smart-City-Anwendungen. Zeitersparnis, geringerer CO2-Ausstoß und die Vereinfachung des Alltags sind für sie die wichtigsten Mehrwerte einer Smart City.

Um möglichst viele Personen für die Teilnahme an der Umfrage zu motivieren, hat sich die evm etwas Besonderes ausgedacht: Für jeden zweiten registrierten Teilnehmer pflanzte sie in Zusammenarbeit mit der Stadt Koblenz einen Baum. Mit dem Verein Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. konnten so aufgerundet 300 Bäume in der Nähe des Remsteckens im Koblenzer Stadtwald eingepflanzt werden.

Digitale Displays montiert

In den vergangenen Monaten hatte die evm in Teilabschnitten der Löhrstraße in Koblenz bereits rund 50 LoRaWAN-Bodensensoren und 13 Overheadsensoren in Laternen zur Parkraumüberwachung verbaut. Sie erkennen, ob ein Parkplatz belegt ist und übermitteln die Daten. Nun sind auch entsprechende digitale Displays an Laternenmasten vor der Einfahrt in die Löhrstraße und am Peter-Altmeier-Ufer sowie an deren Zufahrten montiert. Es handelt sich um Tafeln sowie Runddisplays, die wie ein Ring um die Laterne angebracht sind. So können die Autofahrer die Anzahl der freien Parkplätze bereits vor der Einfahrt in die Löhrstraße bequem sehen.

Übrigens: Auch die Blumenkübel in Koblenz werden smart! Sensoren für die Messung der Bodenfeuchte werden in den Blumenkästen in der Löhrstraße angebracht. Sie melden, wenn die Erde trocken ist, so dass auch die Fahrten zur Bewässerung optimiert werden können.

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// Update 2 // 23.09.2020 

Im Bilde: die Klimastraße in Koblenz

So wird das evm-Reallabor im Testbetrieb aussehen: Die Grafik zeigt alle Elemente der Klimastraße in Koblenz auf und welche Vorteile sie den Bürgern bringen sollen.

Das Zielbild des Klimastraße in Koblenz

Das Reallabor-Projektteam, bestehend aus evm und Thüga, wird ab jetzt diese Grafik nutzen, um Funktionsweise und Nutzen der Klimastraße an sämtliche Zielgruppen zu kommunizieren. „Über all unseren Aktivitäten steht die transparente Kommunikation zu den Bürgern“, sagt evm-Projektleiterin Claudia Probst-Thiel. „Sie profitieren ja im besten Falle von der Smart City, indem sie durch die verschiedenen Lösungen bessere Luft atmen und schneller Parkplätze finden können!“ Das Zielbild soll nicht nur informieren, sondern auch neugierig machen. Denn es veranschaulicht bereits jetzt Bestandteile, die erst zu einem späteren Zeitpunkt in der Straße umgesetzt werden.

Laternenladen: Aufbau von Ladeinfrastruktur für E-Autos an bestehenden

  • Laternenladen: Aufbau von leistungsfähiger Ladeinfrastruktur für E-Autos an bestehenden Lichtmasten und Stromleitungen
  • Smart Parking: Echtzeit-Anzeige freier Parkplätze an der Straße mithilfe von Overhead- und Bodensensoren (Datenkombination von LTE-Technik und LoRaWAN)
  • Luftqualität: Messung der Emissionswerte durch Umweltsensorik (Übertragung durch LoRaWAN)
  • Internet der Dinge: Weitere Anwendungsfälle, zum Beispiel Messung von Bodenfeuchte zur optimalen Bewässerung (Übertragung durch LoRaWAN)
  • Dynamische Informationsanzeige: Visualisierung der erhobenen Daten für Bürgerinnen auf Informationsdisplays

 

Bodensensoren verbaut

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Zusätzlich zu den Overheadsensoren sind nun auch die rund 50 LoRaWAN-Bodensensoren in der Klimastraße verbaut. Sie melden freie Parkplätze, die die Overhead-Sensoren nicht erkennen können, beispielsweise aufgrund von Sichteinschränkungen.

Bodensensor wird im Boden verbaut
Der LoRaWAN-Bodensensor wird im Boden versenkt und mit Kunstharz umschlossen.

„Die Verlegung der Bodensensoren verlief erfreulich schnell und reibungslos“, erklärt Reallabor-Projektleiterin Claudia Probst-Thiel von evm. „Innerhalb von zwei Arbeitstagen ging alles über die Bühne“. Das heißt: Pflasterstein herausnehmen, Bodensensor in die entstandene Lücke setzen, mit Schnellgießharz verfüllen, fertig. „Die Sensoren sind kalibriert und senden bereits Daten“, sagt Probst-Thiel. „Im ersten Schritt werden wir diese im Rahmen unserer Projektkommunikation auf unserer Homepage sichtbar machen. Im vierten Quartal werden dann die digitalen Anzeigetafeln vor Ort die Daten für alle Verkehrsteilnehmer visualisieren.“ Für den Oktober ist die Verlegung der Sensoren für die Personenzählung und die Luftqualitätsmessung geplant, die Sensoren für die Messung der Bodenfeuchte sind bestellt. „Wir wollen der Stadt so wenig Aufwand wie möglich generieren“, so Probst-Thiel. „Daher nutzen wir den nächsten Termin mit der Stadt, wenn der Hubwagen sowieso im Einsatz ist, um so viele Sensoren wir möglich gesammelt zu verlegen.“

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// Update 1 // 06.08.2020 

„Schlaue“ Laternen: Erste Overhead-Sensoren verbaut 

Die Umsetzung der Klimastraße in Koblenz hat begonnen. In der Löhrstraße und am Peter-Altmeier-Ufer sind jetzt 13 Overhead-Sensoren an Laternen aktiv. 

Ende Juli hat sie clevercitiein IT-Dienstleister für Parkraumüberwachung, im Auftrag der Energieversorgung Mittelrhein (evmangebracht. Die Sensoren in der sogenannten „Klimastraße“ in der Koblenzer Innenstadt erkennen nun mittels einer anonymisierten Bildanalysewie viele Parkplätze frei sind und übermitteln die Daten über LTE-Technik. Autofahrer sollen im nächsten Schritt über digitale Anzeigetafeln die freien Parkplätze sehen. Die Bodensensoren werden Ende August folgen. Das Projektteam wird im Thüga-Extranet, der Wissens- und Datenplattform der Thüga-Gruppe, laufend über die Projektfortschritte informieren, so dass sich die Partnerunternehmen immer auf den neuesten Stand bringen und von den gewonnenen Erfahrungen profitieren können. 

Die Montage der 13 Overhead-Sensoren an Laternen in der Koblenzer Innenstadt verlief reibungslos.

Erstes Projektteam-Treffen

Corona-bedingt konnte sich das Projektteam des evm-Reallabors im Juli das erste Mal persönlich treffen. Marie Hartz, Mirijam Münch und Florian Lieb vom Thüga-Kompetenzcenter Innovation in München waren zu Gast in Koblenz bei Claudia Probst-Thiel und Kathrin Laymann. „Es war richtig schön, sich nach all den virtuellen Treffen live zu treffen“, sagt Marie Hartz. „So konnten wir das Gebiet des Reallabors sowie die Platzierungen der geplanten Smart-City-Anwendungsfälle in der Realität entdecken.“

Stimmung gut, Wetter eher stürmisch: Das evm-Reallabor-Projektteam trifft sich in Koblenz.
Stimmung gut, Wetter eher stürmisch: Das evm-Reallabor-Projektteam trifft sich in Koblenz. Von links: Kathrin Laymann und Claudia Probst-Thiel von der evm, Florian Lieb, Marie Hartz und Mirijam Münch vom Thüga-Kompetenzcenter Innovation. Im Hintergrund das Deutsche Eck und in dessen Nähe die „Klimastraße“.

 

 

Alle Mitglieder

Marie Hartz, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

Marie Hartz, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

“Bei der Umsetzung der Klimastraße in Koblenz gibt es nur Gewinner: die Bürger, die Stadt und die evm  

Kathrin Laymann, evm

Kathrin Laymann, evm

Innovationen im Reallabor zu testen hilft uns schneller zu erkennen, welche Ideen wirklich Potential für unsere Region haben und was wir verbessern können. Deswegen freue ich mich auf die Erfahrungen in unserem Reallabor Klimastraße! 

Florian Lieb, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

Florian Lieb, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

“Mich reizt an der Klimastraße besonders, dass wir für die Bürger konkrete Mehrwerte wie bessere Luft erreichen und zugleich neue Geschäftsmodelle für die kommunalen Versorger entwickeln wollen.”

Claudia Probst-Thiel, evm

Claudia Probst-Thiel, evm

„Die Smart-City-Anwendungsfälle in der Klimastrasse werden uns im Detailschritt der Umsetzung zeigen, wo wir in Zukunft technische und kommunikative Herausforderungen lösen müssen.“

Mirijam Münch, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

Mirijam Münch, Thüga-Kompetenzcenter Innovation

„Mit vielfältigen Anwendungsbeispielen wollen wir ein komplexes Thema leicht verständlich machen. Das soll Lust auf neue Technologien machen!“

//Start// 17.06.2020

Projektstart Klimastraße

In einem gemeinsamen Reallabor testen die Energieversorgung Mittelrhein (evm) und das Kompetenzcenter Innovation der Thüga moderne Smart-City-Lösungen für Koblenz. Die „Klimastraße“ wird mehrere Anwendungen miteinander verbinden: Parkraumüberwachung, Ladeinfrastruktur, Emissions- und weitere Sensorik.

Die „Klimastraße“ wird im viel befahrenen oberen Teil der Löhrstraße umgesetzt, die sich in der Stadtmitte von Koblenz befindet. Ein Teilbereich ist das Projekt Smart Parking, das aus Mitteln des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“ der Bundesregierung gefördert wird. Der Testbetrieb für die verschiedenen Anwendungsfälle in der Klimastraße soll für mindestens 18 Monate laufen.

Weniger Parkplatzsucher

„Dazu statten wir in einem Teil der Straße die Straßenlaternen mit Overhead-Sensoren aus“, erklärt Claudia Probst,  Projektleiterin bei der evm. „Mittels einer anonymisierten Bildanalyse erkennen sie die Belegung einzelner Parkplätze.“

LoRaWAN Bodensensor neben Elektrofahrzeug der evm ©evm/Sascha Ditscher
LoRaWAN-Bodensensoren melden Autofahrern freie Parkplätze über digitale Anzeigentafeln und per App. ©evm/Sascha Ditscher

Ein Sensor kann bis zu hundert Parkplätze erfassen. Zusätzlich werden LoRaWAN-Parksensoren im Boden angebracht. Sie sind relevant für Stellplätze, die Overhead-Sensoren nicht erkennen können – beispielsweise aufgrund von Sichteinschränkungen oder fehlendem Dauerstrom. Über digitale Anzeigetafeln an den Kreuzungen erfahren die Autofahrer, wie viele Parkplätze in der Straße frei sind. „Wir wollen im Projekt herausfinden, ob sich eine Sensorik als praktikabler als die andere erweist und ob beide problemlos zusammenspielen können“, sagt Marie Hartz aus dem Thüga-Kompetenzcenter Innovation. „Außerdem nehmen wir an, dass wir durch den reduzierten Parksuchverkehr die Emissionswerte und das  Gefahrenpotential senken können, was wiederum die Bevölkerung positiv bewerten wird – auch das wird sich im Projekt zeigen.“

Bessere Luft

Die ersten Verträge mit den entsprechenden Dienstleistern sind bereits abgeschlossen. „Im Juni identifizieren wir die genauen Standorte für die Sensoren und IoT-Schnittstellen und stimmen sie mit der Stadt Koblenz ab. Danach werden wir weitere Antennen und Sensoren montieren und in Betrieb nehmen“, sagt Claudia Probst. Dann folgen die Installation der LED-Displays und die Nullmessung der Luftqualität. Denn das Ziel der Klimastraße ist, außer dem Parksuchverkehr auch die Schadstoff-Emissionen zu verringern. Über LoRaWAN und andere Mess-Anwendungen kann die Luftqualität überprüft und die Zahl der Radfahrer und Fahrzeuge festgehalten werden.

Laden an der Laterne

Laden an der Laterne

Smart City: Symbolgrafik
Im Reallabor können Thüga-Partnerunternehmen innovative Smart-City-Anwendungen unter realen Bedingungen erproben. Denn bei neuen Geschäftsmodellen ist der Zugang zu Erfahrungswerten oft schwierig. Hier setzt das Reallabor als Testraum an und schafft Transparenz. Stadtwerken und ihren Kommunen eröffnet ein solcher Probelauf vor Ort wesentliche Erkenntnisse für den Wandel zur Smart City. Ein weiteres Plus sind Lern- und Synergieeffekte für darauffolgende Projekte.

In einem weiteren Projektschritt werden Straßenlaternen zu einer schnellen Ladeinfrastruktur für E-Autos ausgebaut. „Wir wollen testen, ob die Stromversorgungsleitung einer Straßenlaterne mit Gleichstrom technisch für die dauerhafte Versorgung einer E-Ladesäule geeignet ist und im Realbetrieb ähnlich wie eine normale Wall-Box-Säule funktioniert“, so Probst . „Mit dem Laternenladen ermöglichen wir Anwohnern mit Parkausweis und ohne Garage das Aufladen ihres E-Autos.“ Das Laternenladen kann auch für Kommunen oder Firmen eine gute Lösung sein, um mehrere Parkplätze mit Ladepunkten auszustatten, ohne dass dafür Tiefbauarbeiten nötig sind.

Akzeptanz in der Bevölkerung

Über allen Aktivitäten steht eine transparente und barrierefreie Kommunikation zu den Bürgerinnen und Bürgern. Die verschiedenen Smart City-Anwendungsfälle sollen für die Bevölkerung mithilfe von unterschiedlichen Formaten digital und auch vor Ort erlebbar werden.

Thüga-Umfrage Smart Parking: aufschlussreiche Ergebnisse

Vor dem Start des Reallabor-Projektes in Koblenz hatte das Kompetenzcenter Innovation der Thüga (IN) im Frühjahr bei den Thüga-Partnern eine Umfrage zu Smart Parking durchgeführt. Insgesamt 18 Unternehmen nahmen daran teil, davon die Mehrzahl kleine und mittlere mit bis zu 250.000 Kunden. „Das Interesse an neuen Parkraumlösungen ist groß“, fasst Mirijam Münch von IN zusammen. „Jedoch muss das Thema Smart Parking zunächst im Rahmen spezifischer Anwendungsfälle auf Relevanz und Wirtschaftlichkeit pilotiert werden, bevor eine solche Lösung flächendeckend ausgerollt wird.“ Obwohl die meisten Umfrageteilnehmer Smart Parking angehen möchten, identifizierten sie folgende Faktoren als größte Hürden für die Umsetzung: Wirtschaftlichkeit, Zusammenarbeit mit der Kommune, Kundenakzeptanz und Know-How.

Wegweiser im Fördermittel-Dschungel

Trotzdem sind die meisten überzeugt, dass der Einsatz von Sensorik zukünftig eine Lösung für Probleme im öffentlichen Raum sein könnte. Überraschendes Ergebnis der Umfrage war die Tatsache, dass bisher nur wenige Teilnehmende Fördermittel für die Umsetzung von Smart Parking in Betracht gezogen hatten. Hier bietet IN eine Lösung mittels ihres Fördermittelmonitors an, der allen Thüga-Partnerunternehmen zur Verfügung steht. „Das ist eine Übersicht über relevante Fördermöglichkeiten für Stadtwerke und Regionalversorger“, sagt Marie Hartz von IN. „Diese decken neben Bereichen wie Smart City, Mobilität und Kommunikationsnetze auch Smart Parking ab.“ Für Smart-Parking-Lösungen sind die Fördermittel zwar aktuell begrenzt, in Kombination mit anderen Fördermaßnahmen sind sie jedoch förderfähig. „Das Thüga-Reallabor mit der evm in Koblenz bietet einen idealen Testraum, um erste Erfahrungen mit Smart Parking zu sammeln und mit anderen Thüga-Partnerunternehmen zu teilen“, sagt Mirijam Münch.