Wie sieht die Zukunft der kommunalen Energieversorgung in Deutschland aus? Was bedeutet die Energiewende für Stadtwerke? Welche Faktoren haben Einfluss auf die Kommunalwirtschaft? Und wie gestaltet die Thüga gemeinsam mit ihren Partnern die Zukunft der kommunalen Energieversorgung?
Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Stadtwerke und Thüga bei ihrer täglichen Arbeit. Klar ist: Die kommunale Energiewirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Anspruch und Selbstverständnis der Thüga ist es, Entwicklungen zu analysieren, Szenarien zu entwickeln, Handlungsoptionen zu bewerten und Lösungen zu realisieren. Sie setzt das aber nicht alleine um, sondern gemeinsam mit den rund 100 Unternehmen der Gruppe. Tagtäglich in einer Vielzahl von Arbeitskreisen und Projekten.
Liberalisierung & Fragmentierung
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Die Spielregeln für die Stadtwerke ändern sich ständig. Seit der Liberalisierung des Marktes für leitungsgebundene Energie (Gas und Strom) im Jahr 1999 herrscht mehr Wettbewerb, es entsteht höherer Kostendruck. Beim Betrieb der Netze, einem Monopol, simuliert der Gesetzgeber über die Anreizregulierung einen Wettbewerb. Versorger, die ihre Prozesse und Ausgaben nicht optimieren, verlieren ihre Konkurrenz- und damit auch ihre Zukunftsfähigkeit. Außerdem hat die Liberalisierung zu einer stark fragmentierten Energiewelt geführt. Das heißt, in nahezu jeder Wertschöpfungsstufe (Erzeugung, Handel, Speicher, Vertrieb, Netz, Messwesen,…) treffen unterschiedlichste Unternehmen aufeinander. Darunter Anbieter, die sich nur auf eine Wertschöpfungsstufe spezialisiert haben und ihre Dienstleistung bundesweit anbieten. Auch wenn der Startschuss der Liberalisierung bereits 1999 erfolgte: Die Liberalisierung ist nicht abgeschlossen. Sie verändert sich ständig. Deshalb müssen sich die Marktteilnehmer fortlaufend weiterentwickeln.
Im Verbund der Thüga-Gruppe arbeiten die Unternehmen an der Stärkung ihrer Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Ganz gleich, ob es beispielsweise um die gemeinsame Beschaffung von Rohren und Zählern oder um die digitalisierte Energiebeschaffung, die gemeinsame Entwicklung und den Betrieb von IT-Lösungen geht. Oder darum, attraktive Online-Angebote anzubieten. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe erarbeiten Strategien, um dem Wandel zu begegnen und das gemeinsame Ziel zu verfolgen: Zusammenarbeit schafft Mehrwert.
Energiewende & Dekarbonisierung
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Was müssen wir in Deutschland tun, um den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) zu minimieren und so unseren Beitrag zu den weltweiten Klimazielen zu leisten? Die Antwort hat zuletzt das Bundeskabinett im November 2016 formuliert: Der Ausstoß von CO2 im Bereich der Stromerzeugung soll bis 2030 um 50 Prozent, im Wärmemarkt und im Verkehr jeweils um 40 Prozent gesenkt werden. Das geht nicht allein durch eine Umstellung auf CO2-freie beziehungsweise -arme Energieträger. Nachfrageflexibilität, Energiespeicher, intelligente Netze und natürlich die Energieeffizienz sind wichtige Handlungsfelder, ohne die die Energiewende nicht oder nur mit immensem Kostenaufwand realisierbar wäre. Smarte, vielfältige sowie undogmatische Lösungen sind gefragt. Lösungen, die idealerweise auch den Energiekunden und sein Verbrauchsverhalten aktiv mit einbeziehen.
So arbeiten die Unternehmen in der Thüga-Gruppe an allen Facetten der Energiewende. Ganz gleich, ob es der Ausbau von Windkraftanlagen, die Erprobung unterschiedlichster Speicherformate wie die Strom-zu-Gas-Technologie, die Einführung von kommunalen Energiemanagementsystemen oder die Förderung der Elektromobilität ist: Die Unternehmen im Thüga-Verbund leisten ihren Beitrag, um diese Energiewende erfolgreich zu gestalten. Gemeinsames Agieren hilft auch hier, Lösungen zu entwickeln, die im Markt wettbewerbsfähig und somit wirtschaftlich tragfähig sind.
Dezentralisierung & Individualisierung
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Video aktivieren Lange galt Dezentralisierung in der Energiewirtschaft als Prozess, Aufgaben von den ehemals großen Verbundunternehmen auf die nächst kleinere Ebene der Stadtwerke zu übertragen. Dezentralisierung geht heute weiter: Aufgaben, die derzeit in vielen Fällen dezentral aufgestellte Unternehmen ausführen, werden von den Kunden selber übernommen. Ein Beleg dafür ist die wachsende Anzahl von Hausbesitzern, die Teile ihres Energiebedarfs selber erzeugen, die selber in Speichertechnologien investieren und die ihren selbst erzeugten Strom auch vermarkten wollen. Dieses Streben nach (Teil-)Autarkie ist letztlich Ausdruck des Dezentralisierungsprozesses. Dezentralisierung ist aber nicht nur ein Phänomen der Energiebranche, sie trifft viele Branchen. Im Kern geht es immer darum, den Kunden mit seinem individuellen Bedürfnis zu erkennen und zu bedienen. Der Dienstleister, der dieses am schnellsten, günstigsten und bequemsten ermöglicht, wird beim Kunden punkten.
In der Thüga-Gruppe entwickeln die Unternehmen gemeinsame Lösungen, wie sie ihre Kunden in diesem Autarkie-Streben unterstützen: fertige Lösungen zur Eigenerzeugung und Speicherung von Strom aus Photovoltaik, zur Mikro-Kraftwärme-Kopplung oder zu Techniken, um den Verbrauch möglichst günstig zu gestalten. Herausforderung dabei ist, dass jedes einzelne Stadtwerk nur eine verhältnismäßig kleine Zahl von Kunden für diese Lösungen erschließen kann. Daher setzen die Thüga-Unternehmen auf gemeinsame Entwicklungen, die dann wieder von dem einzelnen Stadtwerk eingesetzt werden können. Auch das ist kluge Dezentralisierung.
Digitalisierung & Vernetzung
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Video aktivieren Digitalisierung betrifft nahezu alle Branchen und Lebensbereiche: von autonom fahrenden Fahrzeugen bis zum Internet der Dinge. Die Digitalisierung kann die – aufgrund der Liberalisierung – fragmentierte Energiewelt miteinander vernetzen. Und so auch einen Beitrag zur Energiewende leisten. Digitalisierung und Dezentralisierung stehen dabei nicht im Widerspruch. Mit der Analyse großer Datenmengen lassen sich etwa Energiebedarfe von Kunden identifizieren, denen dann ein noch individuelleres Angebot gemacht werden kann. Die Digitalisierung führt auch zu einer zunehmenden Vernetzung von Produkten, von Branchen und sogar bisher getrennten Welten. Bei den Smart-Home-Produkten ist das gut sichtbar. Hier können Kunden nicht nur die Energieanwendungen ihres Hauses steuern. Sie können Entertainmentangebote abrufen oder Sicherheitseinrichtungen des Hauses konfigurieren. Stadtwerke müssen sich davon leiten lassen, dass alles, was digitalisiert werden kann, auch digitalisiert wird.
Seit 2016 erarbeiten Unternehmen der Gruppe gemeinsam mit Thüga für sich eine Digitalisierungslandkarte. Ziel ist, Digitalisierungsansätze zu identifizieren, Lösungen gemeinsam zu beschreiben und zu entwickeln. Dazu zählt die Automatisierung von Geschäftsprozessen, um etwa die Prozess- und Kostenstrukturen der Unternehmen zu verbessern. Aber auch, um die Schnittstelle zum Kunden zu optimieren. Hier stehen Online-Lösungen im Mittelpunkt, die dem Kunden alle Interaktionen mit dem Energieversorger ermöglichen – und dabei gleichzeitig die notwendige Datensicherheit gewährleisten.